Bild zu Schlagfertigkeit zeigt Illustration eines Mannes, der einen Fausthieb ins Gesicht erhält. Allerdings überzeichnet und humoristisch.

Schlag andere fertig... also verbal

Nicht physisch! Das muss klar sein. Aber wie macht man das? Und warum sollte man das? Ist es nicht besser, einfach wegzugehen, oder einfach nichts zu sagen? Hey, in manchen Situationen absolut. In anderen – zum Beispiel auf der Bühne oder hinterm Lehrerpult – da geht das nicht.

„Schlagfertig“ an sich bedeutet, dass da jemand bereit ist, Schläge zu empfangen oder zu verteilen. Meiner Meinung nach braucht es beides. Es bringt mir ja nichts, wenn ich schlage und der andere die ganze Zeit blockt.

Rufe ich hier zur verbalen Gewalt auf? Nein, verdammt noch mal! 😉

Wildes drauflos Prügeln ist nämlich stillos – und wirkungslos. Das hilft nur den Bullies. Aber souverän und zielgenaue Schläge zu setzen, oder am besten nur einen, und damit einen Gegner K.O. zu kriegen oder zur Flucht zu bewegen, das ist was anderes.

Ich denke also eher Ninja als Bud Spencer und Terence Hill.

Alle fertig zum Schlagen?

Wenn ich in eine Situation geraten bin, dass ich schlagfertig sein muss, dann meistens dann, wenn mich jemand bedroht; also aus meinem Empfinden eine Situation da ist, die es nötig macht, mich zu verteidigen, damit ich keinen Schaden nehme.

Verbal ist ja schnell Schaden angerichtet, ohne dass man gegen das Gesetz handelt. Ein blöder Vorgesetzter kann im Meeting einen Seitenhieb setzen, der dafür sorgt, dass mein Einfluss sinkt oder mein Image Schaden nimmt. Kollegen können in meinem Beisein mit einem ironischen Witz lästern und das süffisant weglächeln, aber eigentlich tut es ungemein weh und ist ungerecht.

Und so weiter – die Menschheit ist zuweilen bösartig.

Die erste Frage ist aber: MUSS mich etwas verletzen und beschädigen?

Souveränität, nach der wir in der Kommunikation ja grundsätzlich streben, heißt auch oft schon mal bewusste Ignoranz.

„Scheiße einfach vorbeischwimmen lassen…“

~ Marcus Aurelius 

Ich war als alter Philologe jetzt mal so frei und habe den guten Marc Aurel, seines Zeichens römischer Kaiser und begnadeter Philosoph, hergenommen. Das Zitat hängten wir mal bei uns im Büro auf, als ich vor Jahren das Unglück durchlebte, eine völlig inkompetente Führungskraft aushalten zu müssen. (Da schwor ich mir, Führungskräfte zu coachen.)

Aber der alte Aurelius hat doch recht!

Ich wohn in Bonn am Rhein. Großer, schöner, majestätischer Fluss. Ich stell mich doch nicht dahin und fisch ein Häuflein Kaka da raus, wenn es aus Süddeutschland ankommt! Ich lasse es Richtung Köln schwimmen, sollen die doch schauen, was sie damit machen. Nicht mein akutes Problem. Was soll ich mich nass machen? Und Zeit dafür habe ich auch nicht.

Souveränität fängt nun einmal bei mir an.

Und damit wären schon über 80 % Probleme gelöst.

Nur, das Problem ist ja, woher diese Souveränität nehmen, wenn nicht faken? Nach außen kann ich ja noch fake it till you make it aufsetzen. Mein Herz blutet trotzdem.

Deshalb geht es in der Kommunikation und Rhetorik auch immer wieder darum, sich selbst richtig einzuschätzen, zu sehen, zu verstehen. Das eigene Triggerland zu begreifen, die eigenen Motive, Schwächen, Ängste und aber auch Stärken, Einmaligkeiten und Schönheiten.

Fühl dich eingeladen authentisch mit dir selbst zu sein, dann erledigt sich das mit der fehlende Schlagfertigkeit fast von alleine.

Wenn du willst, helfe ich dir dabei 😉


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